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Was geht beim Mercedes Sprinter oft kaputt?

Der Mercedes-Benz Sprinter ist eines der bekanntesten Nutzfahrzeuge Europas. Er überzeugt durch Raumangebot, Komfort und Variabilität – sei es im Lieferdienst, Handwerk oder als Camper-Ausbau. Dennoch ist keine Modellgeneration ganz frei von Problemen. Dieser Überblick zeigt häufige Mercedes Sprinter Schwachstellen ab Baujahr 1995 bis heute. Basierend auf Werkstattberichten, Forenerfahrungen und Fahrerrückmeldungen.

Mercedes Sprinter III (ab 2018): Moderne Technik, neue Schwächen?

Die neueste Generation (VS30) bringt Frontantrieb, digitale Instrumente und moderne Assistenzsysteme. Doch auch bei diesem Modell treten bereits typische Schwächen auf – besonders bei Elektronik und Abgasnachbehandlung.

AdBlue-System & NOx-Sensoren (OM654 & OM651)

  • Häufige Meldungen wie „Start in xx km nicht möglich“ oder „AdBlue-System prüfen“.
  • Ursachen: defekte NOx-Sensoren (Fehlercodes P229F, P2200), kristallisierte Injektoren, defekte Dosiereinheit.
  • Behebung meist durch Sensorersatz, Leitungsspülung und Reset per Diagnosegerät.

Assistenzsysteme deaktiviert durch Sensorfehler

  • Aktiver Bremsassistent oder Spurhaltehilfe schalten sich bei Regen, Schnee oder leichter Beschädigung oft ab.
  • Ursache meist verdreckte oder fehljustierte Radar- oder Kamerasensoren.
  • Eine professionelle Kalibrierung ist häufig notwendig.

Ölleck am Ölabscheider (OM654 2.0 Diesel)

  • Ölrückstände im Ansaugtrakt oder am Ladeluftkühler deuten auf undichten Kurbelgehäuse-Entlüfter hin.
  • Kann zu erhöhtem Ölverbrauch führen.
  • Abhilfe schafft der Austausch der Entlüftungseinheit samt Dichtungen.

Elektrische Feststellbremse defekt

  • Fehlermeldung oder blockierte Bremse, besonders bei frontgetriebenen Modellen.
  • Korrosion oder Versagen des Stellmotors als häufige Ursache.
  • Teilweise muss der komplette Bremssattel mitgetauscht werden.

MBUX-Infotainment: Abstürze & Verbindungsprobleme

  • Display friert ein, Neustarts oder verlorene Einstellungen treten auf.
  • Bluetooth funktioniert teilweise nicht zuverlässig.
  • Software-Update oder Austausch über Garantie oft notwendig.

Unsauberes Schalten (9G-Tronic Automatik)

  • Ruckeln oder Verzögerung beim Gangwechsel (v.a. 1.–3. Gang).
  • Oft hilft ein Software-Reset oder Update.
  • Bei hartnäckigen Problemen kann ein Getriebeölwechsel oder Ventilblock-Tausch nötig sein.

Mercedes Sprinter II (2006–2018): Emissionsprobleme & Laufleistung

Die zweite Generation (W906) wurde technisch komplexer – mit moderner Elektronik und Euro-4/5/6-Dieselmotoren (OM646, OM651, OM642). Sie ist beliebt im Gewerbeeinsatz, bringt aber besonders im Bereich Abgasnachbehandlung typische Fehler mit sich.

DPF & AGR-Probleme (OM651 & OM646)

  • Warnleuchte für Partikelfilter, Leistungsverlust (Notlauf), hoher Verbrauch.
  • Misslungene Regeneration führt zu Ölverdünnung und Ölstandserhöhung.
  • Typische Fehlercodes: P2454 (DPF-Sensor), P0401 (AGR-Fluss unzureichend), P2463 (zu viel Ruß).
  • Reinigung oder Austausch von AGR-Ventil, Drucksensoren sowie Forcieren der Regeneration nötig.

Gelängte Steuerkette (OM651)

  • Besonders bei hoher Laufleistung und zu langen Ölwechselintervallen.
  • Symptome: Kaltstart-Rasseln, unruhiger Lauf, Steuerzeitenfehler.
  • Empfohlen: Kette, Spanner und Gleitschienen erneuern.

Glühkerzensteuergerät defekt

  • Startprobleme bei Kälte, blinkende Glühwendel-Anzeige trotz funktionierender Glühkerzen.
  • Steuergerät sitzt oft ungünstig und wird thermisch belastet.

Dieselinjektoren und Undichtigkeiten

  • „Blow-by“ sorgt für Rußansammlung und Kraftstoffgeruch.
  • Verursacht durch abgenutzte Kupferdichtungen oder unzureichende Montage.
  • Frühes Nachziehen oder Neudichten verhindert größere Schäden.

Luftfederung & Blattfedern (bei schweren Varianten)

  • Kompressoren fallen im Lieferbetrieb häufig aus.
  • Anzeichen: Heck hängt tief, ungleichmäßige Höhe, Geräusche.
  • Blattfedern brechen unter Dauerbelastung – vor allem bei LWB-Modellen.

Lenkschloss-Fehler (ELV)

  • Start verweigert, keine Zündung, Hinweis auf Lenksperre.
  • Defekte Elektronik im Schloss oder im Zündmodul häufig verantwortlich.
  • Tausch von ELV, Steuergerät oder Schlüsselmodul erforderlich.

Mercedes Sprinter I (1995–2006): Einfach, aber rostanfällig

Der Ur-Sprinter (W901–W905) ist bekannt für seine robusten Saug- und Turbodieselmotoren (OM602, OM605, OM611). Doch Karosserie- und Altersprobleme sind inzwischen weit verbreitet.

Karosserierost & Rahmenkorrosion

  • Häufig betroffen: Schweller, Türen, Radläufe, Längsträger.
  • Besonders kritisch: Federaufnahmen, Unterboden, Querträger.
  • Unterbodenschutz und regelmäßige Kontrolle sind Pflicht.

„Black Death“: Injektorabdichtung

  • Undichte Injektordichtungen führen zu Ölkohle und Dieselgeruch.
  • Typisches Zeichen: schwarzer Belag um die Einspritzdüsen.
  • Erfordert Säuberung und Abdichtung mit neuen Kupferdichtringen.

Getriebelagerschäden (manuelles Schaltgetriebe)

  • Heulen beim Beschleunigen, besonders im 5. Gang.
  • Häufig bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung.
  • Empfohlen: komplette Getriebeinstandsetzung mit hochwertigen Lagern.

Glühkerzen & Relais

  • Startschwierigkeiten im Winter oft durch defekte Glühkerzen oder Relais.
  • Diagnose durch Durchgangsprüfung der Kerzen und Modultest.

Vorderachse & Lenkung

  • Spiel in Traggelenken oder Spurstangen sorgt für schlechtes Fahrverhalten.
  • Hydraulikölverlust an der Lenkung bei alten Modellen häufig.

Bremsleitungen & ABS-Sensoren

  • Bremsleitungen korrodieren besonders am Rahmen und Hinterachse.
  • ABS-Störungen meist durch Kabelbruch oder rostige Sensoraufnahme.
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