Die Einführung des Peugeot Boxers war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen den Konzernen Fiat und PSA. Dieses Fahrzeug stellt den größten Lieferwagen des französischen Unternehmens im Segment der mittleren und großen Transporter dar. Der Boxer folgt dem Modell J5 nach und steht in technischer Hinsicht der ersten Generation des Fiat Ducato nahe. Durch die Kooperation beider Unternehmen und die steigende Nachfrage nach Lieferwagen entstand der solide Peugeot Boxer. Anfangs war er hauptsächlich in Frankreich erhältlich, doch mit der Zeit expandierte er in ganz Europa. Lassen Sie uns auf den Beginn dieser Entwicklung zurückblicken.
Debüt des Peugeot Boxer I
1987 starteten die Entwicklungsarbeiten für einen innovativen Lieferwagen, der sich von alten Modellen und Designs abheben sollte. Für das Design des neuen Lieferwagens wurde das Unternehmen Ital Design beauftragt, geleitet von Giorgetto Giugiaro. Das Hauptziel war es, ein Fahrzeug mit großem Laderaum, verschiedenen Aufbauoptionen und geringem Luftwiderstand zu entwickeln. Nach mehrjähriger Entwicklung wurde die finale Version 1994 auf dem Genfer Autosalon präsentiert, mit einem beeindruckenden Luftwiderstands-Koeffizienten von Cx=0.35. Dieses Design, welches auch Grundlage für Fiat und Citroen Lieferwagen war, wurde 1995 zum "Van of The Year" gekürt.
Einige Konstruktionselemente des J5-Modells wurden im Peugeot Boxer übernommen. Der Boxer verfügte über einen Frontantrieb und einen quer montierten Motor. Das Fahrzeug hatte eine selbsttragende Karosserie, was zu einem geringeren Gewicht und einer höheren Crash-Sicherheit führte. Interessanterweise wurden unterschiedliche Aufhängungssysteme für die Vorder- und Hinterachse verwendet. Angetrieben wurde der Boxer hauptsächlich von Dieselmotoren mit einer Leistung von 68-127 PS. Dabei kamen die leistungsstärksten Motoren vom Ducato und trugen die Bezeichnung 2.8HDI. Es gab diverse Ausführungen des Peugeot Boxer I, darunter als Lieferwagen, Glas-Transporter, Hochdach-Lieferwagen, 6/9-Sitzer, 9-Sitzer Minivan und als 6-Sitzer. Gelegentlich wurden auch spezielle Versionen für individuelle Kunden wie die französische Post oder Krankenhäuser gefertigt.
Im Februar 2002 wurden alle Zwillingsmodelle der PSA-Gruppe überarbeitet, wobei vor allem das Frontdesign des Fahrzeugs modifiziert wurde. Das auffälligste Merkmal dieser Überarbeitung waren die größeren Scheinwerfer. Auch die Frontstoßstange wurde angepasst und erhielt ein markanteres Design. Das Herstellerlogo wurde prominenter platziert und im Innenraum gab es kleinere Änderungen, darunter mehr Staufächer für den Fahrer. Neue Benzinmotoren, die mit LPG oder CNG betrieben werden können, wurden eingeführt, mit einer maximalen Leistung von 100 PS. Trotz des Facelifts blieb der Luftwiderstands-Koeffizient bei Cx=0.35. Aerodynamische Verbesserungen wurden für die nächste Fahrzeuggeneration geplant, die 2006 erschien.
Die erste Generation des Peugeot Boxers konnte nicht die gleichen Verkaufszahlen wie der Fiat Ducato erreichen. Der Boxer war vor allem in Frankreich beliebt, stand in anderen europäischen Ländern jedoch im Schatten von Modellen wie dem Ducato, Ford Transit oder Volkswagen LT. Dies lag hauptsächlich an einem weniger entwickelten Vertriebsnetz im Vergleich zu den Wettbewerbern.